Liebe Solothurner:innen, liebe Leser:innen

Die Schweiz ist ein Paradebeispiel für Vielfalt – sei es sprachlich, landschaftlich, kulturell oder wenn es um Käsesorten geht.

Wir Schweizer:innen sehen uns gerne innovativ, fortschrittlich und offen. Doch wenn es um Gleichberechtigung geht, hinken wir oft ein bisschen hinterher – Stichwort 50 Jahre Frauenstimmrecht. Auch über die Frage, ob nun alle Paare heiraten dürf(t)en, diskutiert die Schweiz schon wieder (viel zu) lange.

Vor 23 Jahren hat die Grüne Ruth Genner den ersten Vorstoss zur «Ehe für alle» eingereicht. Als «utopisch» kommentiert, führte er dennoch dazu, dass 2007 dann die «Eingetragene Partnerschaft» in der Schweiz eingeführt wurde. Nur leider war und ist diese diskriminierend und gesteht gleichgeschlechtlichen Paaren nicht dieselben Rechte zu wie gemischtgeschlechtlichen Paaren, die zivil verheiratet sind.

Sie haben es sich wahrscheinlich auch schon gedacht: Was damals utopisch schien, könnte heute Realität werden, denn Werte und Haltungen der Menschen in der Schweiz haben sich glücklicherweise geändert und geöffnet.

Ist demzufolge Gleichberechtigung von Homosexuellen kein Thema mehr? – Leider nein! Immer noch werden LGBTQAI+ Menschen mehrfach diskriminiert: Zum einen werden sie Opfer von persönlicher Diskriminierung, zum anderen fehlen immer noch rechtliche Grundlagen für eine Gleichberechtigung homosexueller Partnerschaften, und dadurch werden dieselben Menschen auch Opfer systematischer Diskriminierung – auf der Ebene des Staates. 

Im Dezember 2020 wurde endlich die Öffnung der Ehe für alle im eidgenössischen Parlament angenommen. Und obwohl eine repräsentative Umfrage zeigte, dass auch 82% der Bevölkerung die Vorlage zur «Ehe für alle» unterstützen, wurde dagegen im Frühjahr das Referendum ergriffen. Am 26. September können wir alle nun an der Urne Farbe(n) bekennen!

Warum ist das wichtig? Bei der Vorlage «Ehe für alle» geht es darum, dass jedes erwachsene Paar ein Anrecht darauf hat, seine Partnerschaft rechtlich abzusichern. Die Vorlage bringt Akzeptanz, Gleichstellung und somit Sicherheit für gleichgeschlechtliche Paare. Bei der «Ehe für alle» geht es nicht darum, dass alle es gut finden müssen, dass Männer Männer lieben oder Frauen Frauen lieben. Nein, es geht darum, dass alle Menschen vom Staat die gleichen Rechte erhalten für die gleichen Pflichten.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern genauso glücklich oder unglücklich aufwachsen wie Kinder aus Familien mit gemischtgeschlechtlichen Eltern.

Ist es also nicht eher ein grösseres Problem für diese Kinder, dass sie und ihre Eltern von der Gesellschaft und vom Staat rechtlich diskriminiert werden? Und genau deswegen ist die Annahme der Vorlage wichtig: Für weniger Diskriminierung.

Erste Prognosen zeigen ein Ja zur «Ehe für alle» mit 64%. Aber bedeutet 64% JA-Anteil nicht auch, dass sich 36% weiterhin für eine Ungleichbehandlung aussprechen?!

Schluss damit! Wir alle – egal welcher sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität wir angehören – sind Teil UNSERER Gesellschaft, ein Teil von Solothurn und der vielfältigen Schweiz!

JA, wir wollen Vielfalt nicht nur tolerieren, sondern feiern:

JA, ich will nicht nur immer Greyerzer essen, sondern lieber ab und zu eine diverse Apéro-Käseplatte!

JA, ich will die Ehe für alle am 26. September mit Ihnen auch in Solothurn feiern.

Am Samstag, 28. August bin ich auf dem Markt anzutreffen und diskutiere gerne mit Ihnen über die Abstimmungsvorlagen und unsere schöne Stadt.

Wollen Sie jetzt bereits mehr über meine Haltungen wissen, dann besuchen Sie doch meine Website.

Ich freue mich auf Ihre Stimme im zweiten Wahlgang und bedanke mich für Ihre Unterstützung!

 

Herzliche Grüsse

Laura Gantenbein

Vize-Stadtpräsidiums-Kandidatin und Gemeinderätin Stadt Solothurn